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„Ohne Begeisterung kann man es nicht machen“: Ein Gespräch mit Rolf Schmidt

Gespräche mit Rolf Schmidt sind kurzweilig. Er ist höflich, witzig, wortgewandt und hat allerhand Geschichten aus seinem Berufsleben zu erzählen. Erst kürzlich hat ein Geschäftspartner ihn als „Vermietungslegende“ bezeichnet. Rolf Schmidt ist seit 15 Jahren Vermietungssachbearbeiter bei der RVI – gemessen an den Firmenstandards ist das nur mittellang und generell wenig Zeit, sich einen solchen Titel zu erarbeiten. Hier gehen wir der Frage nach, wie er das geschafft hat.

Rolf Schmidt ist unser Mann im Süden. Seit 2006 betreut er die Vermietung des Rosenstein-Karrees in Stuttgart, der Punkthäuser im Scharnhauser Park in Ostfildern und seit 2018 die Vermietung von Lok.West in Esslingen. Sich selbst nennt er einen „Möglichkeitsdenker“ – und hat den passenden Lebenslauf dazu. Nach einer Ausbildung bei der Bundespost und einer Verbeamtung auf Lebzeit mit nur 26 Jahren legte er mit Anfang Dreißig sein Leben neu aus: er arbeitete in der Gastronomie, leitete eine Diskothek und baute innerhalb von wenigen Jahren eine erfolgreiche Einzelhandelskette auf. Den Einstieg ins Immobiliengeschäft fand er beinahe zufällig in München. Danach führte ihn sein Weg über das klassische Maklergeschäft und den An- und Verkauf von Wohn- und Geschäftshäusern für einen Münchner Projektentwickler zur RVI Vermietung und Verwaltung GmbH.  

Lok.West und "das ganze Alphabet der Immobilie"

Im Team mit drei Vermietungssachbearbeitern und zwei Objektbetreuern kümmert sich Rolf Schmidt derzeit um die Erstvermietung des neuen Lok.West-Gebäudes Desiro. Als drittes von zukünftig insgesamt fünf RVI-Objekten in der Neuen Weststadt in Esslingen hat Desiro am 1. April 2021 Tür und Tor für seine ersten Bewohner geöffnet. Die Betreuung von Neubauprojekten setzt etwas voraus, was Rolf Schmidt liebevoll als „das ganze Alphabet der Immobilie“ bezeichnet. Bei Desiro sind er und seine Kolleg*innen beispielsweise bei den Wohnungsabnahmen mit den Eigentümern involviert und übernehmen die Terminkoordination zwischen Handwerkern und Mietern. Zuweilen gilt es auch, die Wogen im Haus zu glätten: „Mit vielen Neubewohnern ziehen auch viele Bohrmaschinen ein“, sagt er schmunzelnd.  

Auch in das nachhaltige Energiekonzept der Wohnanlage muss man sich einarbeiten. Vieles kennt man aus der Fachliteratur, sagt Rolf Schmidt, doch die Einweisung in die Technik mit den Installateuren ist unerlässlich. Desiro verfügt nicht nur über ein Blockheizkraftwerk und eine PV-Anlage, mit der das Mieterstrommodell von Polarstern Energie umgesetzt wird. Das Gebäude ist auch an die Energiezentrale der Neuen Weststadt angekoppelt, wo ein Elektrolyseur erneuerbaren Strom in grünen Wasserstoff umwandelt. Die Abwärme aus dem Elektrolyseprozess wird in Desiro zum Heizen und zur Warmwassererzeugung verwendet.

Babies und Blumen im Rosenstein-Karree

Mit seinem ersten Einsatzort bei der RVI, dem Rosenstein-Karree in Stuttgart, verbinden ihn nicht nur 15 Jahre Lebens- und Arbeitszeit, sondern auch besondere zwischenmenschliche Verbindungen. Zum Gebäude und seinen Bewohnern hat er ein inniges Verhältnis; sie alle kennt er mit Namen und Wohnungsnummer. Als erste Anlaufstelle vor Ort sind ihm über die Jahre ebenso viele persönliche wie fachliche Dinge von den Bewohnern angetragen worden. Im Rosenstein-Karree habe er schon einige Babies und viele Blumen gesittet, berichtet er lachend.

Auch im Rosenstein-Karree fiel ihm die Aufgabe der Erstvermietung zu; als er dort anfing, befand sich das Gebäude noch teilweise im Rohbau. Erfolgreiche Vermietung funktioniert nur über das Menschliche, sagt er: Bei der Mieterauswahl hilft ein gutes Auge für Persönlichkeiten. Denn wenn die Bewohner zusammenpassen, dann entsteht auch eine starke Gemeinschaft.

"Ohne Begeisterung kann man es nicht machen"

Für eben diese Gemeinschaft lief er am Nikolaustag 2008 zum ersten Mal mit Glühwein und Weihnachtsgebäck durch die Hausflure und überbrachte Weihnachtsgrüße an allen 276 Wohnungstüren. Bereits im folgenden Jahr organisierte er gemeinsam mit dem Hausmeister ein Glühweinfest im Innenhof samt Baum und selbstgemachter Weihnachtsdekoration. Komplettiert wurde der Veranstaltungskalender durch ein jährliches Sommerfest mit Ausschankwagen und Grillstation. Ganz lapidar erklärt er seinen besonderen Einsatz: „Ohne Begeisterung kann man es nicht machen“.

Nach über 30 Jahren in der Immobilienbranche verabschiedet sich Rolf Schmidt diesem Sommer in den Ruhestand. Er freut sich auf die Ungebundenheit und die vielen Möglichkeiten, die sich dadurch ergeben. Mehr Sport möchte er treiben und nach Corona auch wieder mehr von der Welt sehen. Nichtsdestotrotz wird es ein schwerer Abschied – für ihn und für die RVI. Vermietungslegenden sind eine Klasse für sich.

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