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©Eva Revolver

"Schau mal, das haben wir geschafft": Ein Gespräch mit Horst Bayer

Horst Bayer arbeitet seit 32 Jahren für die RVI. Damit ist er nicht unser dienstältester Kollege, aber eine RVI-Ikone ist er allemal. Seit fast 20 Jahren moderiert er alle RVI-Veranstaltungen, zuletzt die Übergabefeier der LOK.West-Gebäude Béla, Citadis und Desiro in Esslingen. Ob er vor 3 oder 300 Leuten spricht – für ihn ist es einerlei. Kommunikation ist seine Leidenschaft und die stellt er in den Dienst unserer Kunden: Als Schnittstelle zwischen Kunden, Vertriebspartnern und Banken hat er seit 1990 unzählige Finanzierungen auf die Beine gestellt. Mit Horst sprechen wir über seine Aufgabe, was die RVI ausmacht und warum er ihr seit drei Jahrzehnten die Treue hält.

Für unsere Anleger*innen baust Du den Kontakt zu den finanzierenden Banken auf. Warum ist das RVI-Geschäftsmodell für die Banken erklärungswürdig?

Unser Konzept gibt es in Deutschland so kein zweites Mal. Banken kennen in der Regel Makler-Bauträger-Konzepte. Das heißt, die geben dem Kunden ein Darlehen je nach Baufortschritt – der Wert, dessen was entsteht, entspricht immer dem Wert des Darlehens. Aber wir verkaufen ja nicht nur Wohnungen, sondern einen Gesamtaufwand. Unser Konzept ist also: Du kaufst heute eine Wohnung, schließt heute schon dein Darlehen ab, obwohl es erst in zwei Jahren tatsächlich zur Zahlung gebraucht wird, und erst wenn deine Wohnung fertig ist, wenn du sie abgenommen hast und schon Eigentümerin bist, dann fordert die RVI den Kaufpreis in einer Summe an. Der Kunde zahlt erst am Ende, was eine zusätzliche Sicherheit für ihn bedeutet. Und für die Banken auch, denn die müssen erst zahlen, wenn das Objekt abgenommen ist. Und durch den Gesamtaufwand hat der Kunde auch noch eine Höchstkostengarantie. Das ist das RVI-Konzept seit 1973.

Als Du kamst, war das Unternehmen 17 Jahre alt. Welche Entwicklungskurve hat es seitdem hingelegt?

Die Firma war bedeutend kleiner, als ich kam. Damals hatten wir hier im Haus nur zwei statt fünf Etagen. Die Entwicklung war enorm innerhalb der letzten Jahrzehnte, von einem kleinen Unternehmen mit 40 Leuten, falls es überhaupt so viele waren, zu den fast hundert, die wir heute sind. Die Dimension der Objekte war auch nicht zu vergleichen mit heute. Wir haben in Fulda gebaut als ich kam. Fertig war gerade ein Reihenhaus, das war damals riesig für uns – um die 80 Einheiten. Die Objekte sind dann immer größer geworden. Der nächste richtig große Schritt war das Saar-Karree in Frankfurt: rund 350 Einheiten in einem Objekt, das war ein Quantensprung. Von da an haben wir das Thema „Urbanes Wohnen“ besetzt, sind in Metropolregionen gegangen, aber immer unter Beibehaltung unseres Konzepts.

Macht es Dich auch persönlich stolz, bei dieser Entwicklung gewesen zu sein?

Natürlich ist man stolz, denn die Zeiten waren bisweilen auch kritisch. Das Saar-Karree hat uns sehr gefordert, da war das Unternehmen eine Zeit lang wirklich gefährdet. Herr Wender [RVI-Gründer] hat immer gesagt, es gibt zwei Möglichkeiten: „entweder macht uns dieses Objekt kaputt, oder wir haben es danach geschafft.“ Zum Glück ist die zweite Variante eingetreten. Damals haben wir mit den Kollegen auf das Weihnachtsgeld verzichtet, was wir später aber wiederbekommen haben. Und nicht ein einziger hat gesagt, ich bestehe aber darauf. Der Tenor war: Das kriegen wir alle zusammen hin.

Hast Du ein RVI-Lieblingsobjekt?

Emotional berührt mich das Saar-Karree am meisten. Aber generell ist das Aktuellste immer das Spannendste. Es ist wie mit einem neuen Buch: Das alte Buch war gut, aber das kenne ich schon und jetzt bin ich auf das Neue gespannt. Das O fasziniert mich architektonisch. Das ist ein wirklich tolles Projekt und entsteht auch noch in Zusammenarbeit mit MVRDV und ist Teil dieses neuen Mannheimer Stadtviertels, der einmal fünftstellige Bewohnerzahlen haben soll. Außerdem ist es wahrscheinlich das Letzte, das ich vor meinem Ruhestand noch bis zur Fertigstellung begleiten darf.

Gibt es etwas in der RVI, das die Jahrzehnte überdauert hat?

Unser Konzept ist immer gleichgeblieben. Unser großes Plus ist natürlich die Mietgarantie über zehn Jahre, unser Rundum-Sorglos-Paket, das wir den Anlegern bieten. Und was immer gleich geblieben ist der Zusammenhalt der Leute im Unternehmen und das Gefühl, bei etwas Besonderem dabei zu sein. Ich weiß noch, als wir die erste Etage umgebaut haben und Heizungsrohre verlegt und isoliert werden mussten. Wir haben mit 10 Leuten Samstagsmorgens hier gestanden und die Rohre isoliert und das ist ja nun wirklich nicht mein Job. Diese Dinge haben Spaß gemacht. Das Verhältnis unter den Leuten und der Geschäftsleitung hat das Unternehmen geprägt. Und auch der Stolz sagen zu können, "schau mal, das haben wir geschafft."

Gibt es einen Moment aus deiner Zeit bei der RVI, der besonders prägend war?

Was für das Unternehmen prägend war, war das Saar Karree in Frankfurt: der Moment, als wir diesen Hügel überwunden hatten. Das war eine enorme Teamleistung und ein riesiges Risiko. Als ich zum ersten Mal in Frankfurt war, auf diesem leeren Grundstück an der Bahn, und alle Vermittler in die Gegend geschaut und gesagt haben: „Hier ist Bahnhof, vorne ist Rotlicht, das kann nicht funktionieren“. Und die Banken uns dasselbe gesagt haben: „Sie bauen an der Bahnlinie, wer soll denn dort einziehen?“ Doch plötzlich kamen die ersten Verkäufe. Beruflich war das ein großer Moment, denn das war die Basis für alles, was danach kam. Und immer wieder zu erleben, wie die Leute im Haus diese Dinge durch Zusammenhalt meistern.

Zu erleben, wie man mit Leuten zusammen etwas bewegen kann – diese RVI-Philosophie weiterzutragen, auch an die jungen Kollegen und ihnen zu sagen: „Ihr seid bei einem geilen Laden, ihr wisst es nur noch nicht“. Das hat mich durch die Jahrzehnte am meisten begeistert. Ich empfinde dieses Haus als etwas Besonderes und als große Freude, immer noch hier zu sein. Ich hatte immer das Gefühl, privilegiert zu sein. Das Arbeiten, das man hier hat, ist nicht 0815 und das ist es wert, in die Zukunft getragen zu werden. Nur zusammen geht es. Jeder muss das Gefühl haben: ich bin Teil des Unternehmens. Wenn man 32 Jahre im Haus ist oder zwei, drei Wochen länger, dann hat man sehr viel mitgemacht. Das hat geprägt und das verbindet mit diesem Unternehmen. Ich könnte mir heute nicht vorstellen, irgendwo anders zu arbeiten.

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